Sich mit sich selbst, seiner Identität und sich in der Gesellschaft auseinanderzusetzen ist gar nicht so einfach – und dann auch noch in der Verbindung mit dem Thema „Religion“: Ein schwieriges Unterfangen…
Die Klasse 9f hat sich diesem Unterfangen tapfer und offen im Rahmen des 2-tägigen „Interreligiösen Workshops“, der in Zusammenarbeit mit Meet2Respect Ende Februar stattfand, gestellt.
Nach einer Kennenlernrunde ging es am ersten Tag gleich ans Eingemachte:
Wie kommt (m)eine Identität zustande? Was beeinflusst mich – positiv wie negativ? Welche Bedeutung haben diese Einflussbereiche wie Internet, Familie, Freunde, Religion, Schule, Vergangenheit/Erfahrungen und meine Freizeitbeschäftigungen auf mich?
Mithilfe von Identitätsketten (Perlenketten, die jeder nach Wichtigkeit zusammengestellt hat) kamen die SchülerInnen in Kleingruppen ins Gespräch, tauschten sich aus, grübelten über die Einflussstärke der verschiedenen Bereiche auf die individuelle Entwicklung und zogen Rückschlüsse auf ihre Bedürfnisse, ihr Verhalten und ihre Ansichten.
Nach einer Pause stand der Besuch der Assalam-Moschee auf dem Programm.
Vor der Moschee erfolgte ein kurzer, theoretischen Input, nachdem die SchülerInnen mit Fragen gewappnet die Moschee erkundeten. Gemeinsam mit Ron und Yunus von Meet2Respect gab es einen interessanten Einblick in die Religion des Islams, bei dem auch die Verbindungen des Islams zu anderen Religionen und zum Leben in Berlin herausgestellt wurden.
Am zweiten Tag begann – nach einem Rückblick des vorherigen Tages – mit einer Interaktionsübung, die zum einem physisch aktivierte, die aber zum anderen auch einlud, sich wieder mit sich selbst auseinanderzusetzen und seine Mitschülerinnen und Mitschüler noch näher kennenzulernen.
So „Aufgewärmt“ ging es gleich zu einer weiteren Übung – einer Partnerübung, die es in sich hatte: Zwei SchülerInnen, ein Blatt, ein Stift – und nun sollte ein Bild aus dem Kopf gezeichnet werden, aber ohne miteinander zu sprechen. Mithilfe der Übung wurde deutlich, dass dieses Unterfangen zu bewältigen gar nicht so leicht ist: Wer führt den Stift? Wer gibt die Richtung an? Führen und folgen, seinen Bedürfnissen folgen oder die des anderen, sich unterordnen oder doch selbst agieren?
In einem Reflexionsgespräch wurde sich mit den Einflüssen der Gesellschaft auf seine eigene Persönlichkeit auseinandergesetzt und diese in Bezug zu Leben und Religion gesetzt.
Danach stand der Besuch der Phillipp-Melanchton-Kirche an: Auch hier erfolgte zunächst wieder ein theoretischer Input. Gemeinsam mit der Pfarrerin der Kirche erkundeten die Schülerinnen und Schüler die Kirche, stellten Fragen zum Christentum und verknüpften ihr Eindrücken mit den des vorherigen Tages.
Woher komme ich? Was haben wir gemeinsam? Was prägt mich?